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Februar

Für die Bienenvölker, mit ihrer Winterruhe, passt natürlich ein Schneereichtum und ein beständig kaltes Winterwetter besser zur guten Überwinterung. 

Eine kleine schöne Schneehaube auf und an der Beute ist wie bei einem Iglu, eher wärmedämmend und braucht nicht entfernt werden. Auch das Flugloch ist zwar unter Schnee, ist aber meist trotzdem frei, da der Schnee direkt am Flugloch wegen der leicht entfliehenden Bienenvolkabluft leicht abschmilzt und somit frei ist. 

Ein gutes Zeichen, dass unser Bienenvolk noch am Leben ist. Dies ist zwar zu kontrollieren, aber nicht unbedingt zu entfernen. Jetzt im Februar, lassen wir unsere Bienen noch in Ruhe, achten aber auf eventuelle Vogel-, Marder- oder auch Waschbärschäden. Aber sonst ist noch Winterruhe bei den Bienen angesagt. Wir Imker legen jetzt schon los und treffen die letzten Vorbereitungen für eine erfolgreiche Bienensaison.

Im März, wenn die Sonne schon höher steht, können wir mit unseren Bienen eventuell schon loslegen. 

März

Der unerfahrene Imker lässt die Finger von seinen Völkern und der erfahrene Imker hat zur Not nur auf Futter zu achten. Ein kurzes Anheben vom hinteren Teil der Beute genügt da vollkommen aus. Ein "Herumwursteln" in den Völkern schadet da nur. Wer eine Federzugwaage hat, setzt diese ein. Wer nicht im Herbst mit Futter gespart und ca. 20 – 25 kg eingefüttert hat, braucht sowieso keine Angst vor Futterknappheit zu haben. 

Bei mir reicht mein Futter bis zum April rein. Notfütterung oder Futterabriss ist dadurch überhaupt kein Thema. Jetzt im März werden wir natürlich so langsam unruhig. Die Winterarbeiten für die Bienen füllen uns jetzt nicht mehr aus. Wir beobachten unsere Bienen am Flugloch. Wir achten darauf, dass die Fluglöcher frei sind. Sehr leicht verstopfen tote Bienen das Mäusegitter. Starke Bienenvölker können dann nicht nach außen gelangen und verenden im Bienenstock. 

Ab Anfang/Mitte März schauen wir auch mal unter die Plane, unter den Deckel. Ist unter dieser Plane Wasser als Wassertropfen zu sehen, zeigt dies Brut in diesen Völkern an. Wassertropfen sind nicht schädlich. Das Bienenvolk benötigt Wasser. Und jeder Tropfen Wasser im Volk, muss nicht erst von außen hereingeholt werden. 

Schieden wir unsere Völker? Wir haben in gut 55 Jahren Imkerei nicht geschiedet und haben trotzdem unseren Honig und unsere Bienenvölker gehabt. In den letzten Jahren kommt das Schieden immer mehr auf. Deshalb möchte ich in diesem Jahr auch mehr darauf eingehen. Das Schieden soll vor gut 150 Jahren erfunden worden sein. In diesem Jahr wird das Schieden auch Bestandteil in unserem Imkerkurs sein. Nur ein Schieden über das ganze Jahr mache ich mit Sicherheit nicht. Meine Bienen dürfen ihren Pollen und ihren Honig auch im Brutraum ablagern. Es gibt immer Trachtpausen, wo die Bienen den Pollen und den Honig im Brutraum gebrauchen werden. Auch hier muss ich dann keine Notfütterung machen und darf ruhig sämtlichen Honig aus dem Honigraum ernten, weil genug Reserven im Brutraum vorhanden sind. 

Der erfahrene Imker schiedet die Völker jetzt ab Anfang bis Mitte März bei ca. 10° Außentemperatur bis auf den momentanen Bienensitz ein. Dabei wird das eventuelle Brutnest nicht auseinandergerissen. Dazu ist es noch zu kalt. Links und rechts vom Bienensitz setzen wir jeweils eine gut gefüllte Futterwabe. An der Außenwand setzen wir das erste Schied. Das zweite Schied setzen wir zur Begrenzung nach dem Bienensitz und der Futterwabe. Die restlichen Futterwaben setzen wir hinter das Schied im bienenfreien Raum. Der Raum muss aber von den Bienen erreichbar sein. Das Schied muss umlaufen werden können. Wer will kann auch oben auf dem Bienenvolk noch eine Thermofolie legen. Dies hilft die Wärme im Bienenvolk zu halten. Bei gedämmten Zwischendeckel, ist das aber nicht unbedingt nötig. 

Ein Wärmeschied baut man sich aus einer Brutwabe ohne Hoffmann Abstandhalter. In das Rähmchen kommt Styropor. Styropor eventuell in Alu – Folie eingeschlagen. Von Außen wird jeweils eine Hartfaserplatte angetackert. Man kann hier auch eine einfache Sperrholzplatte als Schied verwenden. Bei DNM normal Brutraum ist ein Schieden nicht nötig. 

Wenn auf 2 Räumen überwintert wurde, kann natürlich auf ein Raum eingeengt werden. Wenn die Bienen noch nicht in Brut sind, kann auch die unterste Beute gegen die oberste Beute getauscht werden. Das Futter steht jetzt unten vor dem Flugloch, was die Bienen gar nicht mögen. Sie transportieren jetzt wieder ihr Futter nach oben, über den beginnenden Brutansatz. Das Bienenvolk geht dadurch noch besser in Brut. Aber Achtung: Das geht nur bei guten Völkern. Schlechte Völker bleiben schlecht! Bei 1,5 NMB arbeitet ihr mit der Brutraumbegrenzung. Genau so wie bei anderen Großraumbeuten. 

Jetzt im März können wir auch mal schnell etwas Teigfutter oben auf die Waben auflegen.Wir können aber auch einen Gefrierbeutel mit Flüssigfutter (Zuckerwasser) flach oben auf den Bienensitz auflegen. In diesen Beutel stechen wir unten ca. 4 kleine Löcher mit einer Sicherheitsnadel ein. Das flüssige Futter kann dann langsam von den Bienen abgebaut werden. Keine Angst. Das flüssige Futter kann durch ein bestehendes Vakuum nicht auslaufen. Ansonsten lassen wir aber unsere Bienen wieder in Ruhe schaffen. 

So, nun viel Erfolg im März.

April

Bis Mitte/Ende März kann es immer nochmal zu ordentlichem Frost in den Nächten kommen.  

Die Bienen gehen witterungsabhängig ggf. nur zögerlich in Brut. Wir achten weiter auf Futtervorrat und geben eventuell noch einmal eine kleine Futtergabe. Gut ist dies jetzt Anfang April mit Futterteig möglich. Noch günstiger ist natürlich eine Futtergabe in einem Gefrierbeutel. Ich gebe 1 Kg Zucker mit einem Liter Wasser ungerührt in diesen Beutel, verschließe den Beutel oben und steche unten am Beutel mit einer Stecknadel 3 bis 4 kleine Löcher hinein. Dann lege ich den Beutel flach mit den kleinen Löchern nach unten über den Bienensitz. 

Pollen holen sich die Bienen an guten Flugtagen selbst herein. Die Frühblüher zeigen da schon ihre Wirkung. Gerade dann, wenn die Weide zu blühen beginnt. 

Wenn das Wetter jetzt weiter mitspielt und kein großer Wetterumschwung kommt, dürften sich die Völker jetzt weiter vom Winter erholen und gut in Brut gehen. 

Jetzt im April geben wir auch schon mal einen oder zwei leere Baurahmen in den Brutraum. Dort gebe ich im Frühjahr generell keine Mittelwände mehr. Ausbauen lasse ich erst später in den aufgesetzten Honigräumen. 
Dort aber nur mit Anfangsstreifen in den Waben, bei 2 oder 3 ausgebauten Waben. Aber noch ist Zeit in diesem Jahr. 

Mai

Wichtig ist es im Mai, nach wie vor auf Futtervorrat zu achten, damit die Bienen nicht verhungern. Aber auch, dass sie nicht aus der Brut gehen.

Der Raps steht ab Mitte April schon dicht vor der Blüte und fängt dann um Ende April auch an zu blühen. Jetzt wird es Zeit, die Honigräume aufzusetzen. Die überschüssigen Futterreserven werden aus den Völkern entfernt. Etwa 2-3 Kg Futter lassen wir den Bienen als Reserve.

Auch die Kirschblüte beginnt, Löwenzahn und andere früh blühende Pflanzen stehen plötzlich in voller Pracht. Die Bienenvölker ersetzen jetzt immer mehr die Winterbienen.

Temperaturen um die 16 -18 Grad Plus sollten eigentlich ausreichen, um den begehrten Rapshonig einfahren zu können. Außerdem blüht der Raps bei tieferen Temperaturen doch etwas länger. Da jetzt von außen genügend Nektar eingetragen wird, müssen wir nur auf genügend Platz achten. Zu eng sitzende Völker treiben wir zum Schwärmen. Ab der zweiten Rapswoche sehen wir auch die Völker auf beginnenden Schwarmtrieb durch.

Meine Praxis ist dann immer bei beginnenden Schwarmtrieb, ein bis zwei Brutwaben zu entnehmen. Damit erzeuge ich dann meine ersten Ableger, oder verstärke so schwächere Völker. Völker, die schon dicht vor dem Schwärmen sind, entnehme ich natürlich einige Brutwaben mehr.

Wenn man die Bienen am Flugloch beobachtet, mal in die Völker hineinschaut, kann man diese doch schon gut beurteilen. Das schont den Rücken und schmälert nach Wegnahme weniger Brutwaben auch nicht unsere Honigernte. Bei sehr starken Völkern Brutwaben entnehmen, nimmt den Druck aus diesen Bienenvölkern. Bienenvölker, die schwarmtriebig sind, sind nicht mehr im Sammelfieber. Jetzt im Mai ist es auch ein Muss, sich neue, junge Königinnen nachzu- ziehen.

Viele Bienenvölker verlieren wir heutzutage schon im November/Dezember aufgrund des Alters der Königin. Durch die Behandlung der Bienenvölker mit Ameisensäure, Oxalsäure, oder anderen Mitteln werden wahrscheinlich auch die Königinnen geschädigt. Auch deren Lebensdauer wird beeinträchtigt, sodass sie schon sehr oft nach einem Erstehungsjahr und einem Leistungsjahr früh abgängig sind.

Wir geben dann sehr schnell der falschen Varroabehandlung die Schuld.
Fazit: immer genügend Ersatzköniginnen produzieren!

Das macht ein Kleinimker mit einem Bogenschnitt, einen Zellstreifen schneiden, oder er wagt sich wirklich mal an das Umlarven.

Diese jungen leistungsfähigen Ersatzköniginnen halte ich dann im Mini plus. In gut 4 Zargen Mini plus kann man diese dann sogar gut darin überwintern. Ein Trick dabei ist, diese Minis in eine große DN, Dadant oder andere Bienenbeuten zu stellen. Die Tiere überwintern dann wie in einem Stall, schön warm sitzend. Natürlich mit Ausgang, versteht sich! Diese Minivölkchen gehen mit wenig Bienenmasse und ausreichend Winterfutter in einem warmen “Stall“ in den Winter.

Im Frühjahr bauen diese so gehaltenen Völkchen schöne, starke Einheiten auf. Und wenn Ihr versagende Völkchen schon im Oktober erkennt, setzt Ihr diese Völkchen oben auf eure Wirtschaftsvölker. Schon sind diese meist gerettet.

Jetzt bleibt mir nur noch, Euch zu wünschen, dass Ihr trotz aller Widrigkeiten, eine gute Frühtrachternte einfahren werdet.

Viel Erfolg!

Juni

Ab Ende April/Anfang Mai hatten wir in unserem Einzugsgebiet eine nennenswerte Tracht, was eine deutliche Zunahme in unseren Bienenvölkern hervorbrachte. 

Wer seine Bienen aufmerksam beobachtet und bearbeitet hat, kann jetzt, Ende Mai/Anfang Juni, eine gute Honigernte einfahren. 

Die Schwarmgefahr kann durch Ableger erstellen ggf. gut gebannt werden. 

Jetzt für Juni heißt es, die Frühtracht erfolgreich zu beenden und die Völker auf die neue Ernte einzustimmen. 

Der Schwarmtrieb dürfte jetzt im Juni mehr und mehr versiegen. 

Des Weiteren machen wir jetzt noch verstärkt Königinnenvermehrung und Ablegerbildung. Wenn nicht für den eigenen Bestand, dann doch für einen lohnenden Verkauf. Bienen lassen sich nicht nur im Frühjahr, sondern auch im laufenden Jahr gut verkaufen. Aber auch für einen späteren Austausch der im Moment noch "fitten" Altvölker, oder der jetzt noch gut in Brut stehenden Altköniginnen werden später im Jahr gute, vitale Ableger mit jungen, guten Königinnen gebraucht. Wer da jetzt nicht vorsorgt, hat im neuen Jahr das Nachsehen. Völkerverluste sind da vorprogrammiert. Daran ist nicht nur die Varroa schuld. 

Zu guter Letzt möchte ich Euch noch eine weiterhin gute Honigernte wünschen. Mal sehen, was uns der Juni und Juli noch so bringen werden. Wir treffen uns hier wieder beim Monatsbericht für Juli.

Juli

Die frühe Linde ist soweit durch und die späte Linde steht in voller Blüte. Mal sehen, was diese uns noch an Nektar bringen wird. 

An den Bienenvölkern müssen wir im Moment weniger tun. Wir können noch Ableger erstellen und Königinnen vermehren. Mitte Juli steht die TBE (Totale Brutentnahme) an. Eine wichtige Zeit und eine wichtige Maßnahme, um später weniger mit Ameisensäure oder Oxalsäure arbeiten zu müssen. Hierfür können wir schon unser Material vorbereiten und bereitstellen. 

Wir erinnern uns: Im Frühjahr gebe ich keine Mittelwände! Nur Baurahmen in ausreichender Menge. Jetzt bei der TBE gebe ich den Bienenvölkern die ersten Mittelwände. Dann aber auch nur halbe Mittelwände oder Rähmchen mit Anfangsstreifen. Bienenvölker, die soweit in Ordnung sind, bauen jetzt keinen Drohnenbau mehr. Bei der TBE werden die Brutwaben nicht vernichtet, sondern in Brutscheunen untergebracht. Diese Völker werden dann später gesondert behandelt. Diese sogenannten Brutscheunen ziehen ihre Königinnen meist selbst nach. Sollten sie später in der Leistung versagen, was meist nicht passiert, werden sie gegen kontrolliert gezogene Königinnen ausgetauscht. 

So gegen Ende Juli wird der letzte Honig von den Bienenvölkern genommen. 

Die Heide wandern wir schon lange nicht mehr an. Die Bienenvölker werden auf die Winterfütterung vorbereitet. 

Dazu dann im August mehr.

August

Durch einsetzende Hitze und Trockenheit versiegen auch unsere letzten Trachtpflanzen. Wenn es dann doch einmal etwas kühler wird, werden die Trachtpflanzen und der Boden vom starken Wind zusätzlich ausgetrocknet. Somit endet die Tracht für uns schon im zeitigen Juli.

Wir können ohne Bedenken die TBE (Totale Brutentnahme) mit Fangwabe durchführen. Nach Fangwaben-Entnahme bekommen die Völker eine kleine Behandlung mit Oxalsäure, da sie nun so weit von geschlossener Brut befreit sind.

Anfang August setzte ich schon meine Futterkästen auf die Völker.

Ich habe da verschiedene Futterkästen und verschiedene Möglichkeiten, mein Winterfutter in die Völker zu bringen. Sirup verfüttere ich nicht mehr. Nach einer TBE müssen sich die Völker wieder neu aufbauen und finden. Sirup wird zum großen Teil nur eingelagert und hat nur geringe Reizwirkung auf die Bienenvölker.

Ich habe ein Verfahren, was ich noch selbst als jugendlicher Jungimker von einem alten Imker im vergangenen Jahrhundert erlernt habe. Und das kann man noch immer gut anwenden. Dieser Imker war den damaligen Imkern im Denken und Handeln um Längen voraus und damals schon DN-Imker in selbstgebauten Magazinen. Wir haben da noch mit den Bienenquetschen „Blätterstock“ gearbeitet.

Was machte er beim Füttern anders?

Er hatte oben auf den Völkern Futterkästen. Diese füllte er mit gut 8 kg Kristallzucker. Er feuchtete den Zucker nur an und siehe da: Die Bienen bauten den Zucker ab. Die Bienen bilden eine Art Teppich über dem Zucker. Wenn man will, kann man diesen Zucker beim ersten Mal mit Honigwasser anfeuchten. Dies dient nur zur ersten Annahme des Futterzuckers. Später wird der Zucker nach 5 bis 6 Tagen nur noch einmal feucht gemacht. Dann wird wieder Zucker nachgegeben, feucht machen und fertig. Ich habe nie eine einfachere Fütterung gesehen oder durchgeführt.

Da mag jetzt manch einer sagen: Wieso nimmt der denn kein Teigfutter im Block?

Natürlich, das geht auch! Aber diese Variante ist bedeutend teurer als Trockenzucker und ist doch anders als mein Trockenzucker.

Wieder andere sagen: Die Bienen tragen den kristallinen Zucker zum Bienenstock hinaus! Einzelne Kristalle schon, aber wirklich keine relevanten Mengen. Wir haben in unserem Ort, durch diese Fütterung noch keine „Zuckerstraßen“. Das sind noch alte geteerte Straßen …

Ich benötige ca. 20 bis 25 kg Zucker pro Volk zum Einfüttern. Je nachdem, wieviel die Bienen benötigen und abbauen.

Übrigens geht angefeuchteter Trockenzucker auch gut in Futtertaschen bei stärkeren Ablegern. Die Völker müssen bei der Winterfütterung natürlich einigermaßen stark sein. Schwächere Völker werden natürlich mit Flüssigfutter eingefüttert, aber dabei auch zensiert. Taugt die Königin noch etwas oder setze ich lieber eine neue Königin auf das schwache Volk? Aber auch hier: Kein Futter wird da groß angerührt.

Ich gebe Zucker in das Futtergefäß, gieße Wasser darauf. Aber nur so viel, dass der Zucker im Wasser verschwindet. Der Zucker löst sich von allein auf. Bitte auch Schwimmer in das flüssige Futter legen.

Später, nachdem die Bienen das Zuckerwasser abgebaut haben, gieße ich wieder Wasser darauf, wenn nötig, auch Zucker.

Die ganze Winterfütterung geht so bis in das zweite Drittel vom September. Dann können wir wieder unseren Bienenstand winterklar machen.

Dazu mehr im September.

September

Wir sind nun im September angelangt. Das Bienenjahr ist so gut wie gelaufen. Wir bereiten jetzt mit der Abschlussfütterung im September die Völker für das
neue Bienenjahr vor. Was wir jetzt versäumen, können wir im kommenden Jahr nicht wieder aufholen.

Ich füttere meine Bienenvölker bis in das zweite Drittel vom September. Es ist wichtig, dann mit dem Füttern fertig zu werden. Das jetzt noch schöne sommerliche
Wetter kann uns über die eigentliche Jahreszeit hinweg täuschen. Aus dem super Sommerwetter kann es sehr schnell kalt und herbstlich werden. Die Bienen verlassen dann unser gegebenes Futter und versuchen noch, ihre letzte Brut zu pflegen.

Zuckerwasser als Futterlösung wird nun sehr schnell schleimig und muss somit aus den Völkern entfernt werden. Sirup würde sich so spät im Jahr noch bewähren.

Achten müssen wir auch noch auf die Landwirtschaft. Haben die Landwirte noch Gründungfelder als Zwischenfrucht angelegt, kann es schnell zu einer Überfütterung kommen.

Ich selbst gebe dann noch mal einen halben Raum unter dem eigentlichen Brutraum. Hier können die Bienen dann hinein brüten oder ihren frisch
gewonnenen Nektar dort ablagern. Diese späte Blüte schadet unseren Bienen nicht. Sie arbeiten sich zwar ab, legen dann aber neue Brut an, woraus danach unsere Winterbienen entstehen werden.

Dafür ist es aber auch notwendig, dass wir den Bienen auch im Herbst noch genügend Raum belassen, oder noch geben müssen. Manche Imker pressen ihre Völker gleich nach der letzten Ernte so zusammen, dass Platznot entsteht, Altbienen abgetrieben werden und so die Bienenvölker verkleinert werden.

Ich nutze meine Sommerpopulation der Bienen, indem ich meine bekannte Trockenfütterung mit Haushaltszucker bis in das zweite Drittel vom September
durchziehe.

Des Weiteren müssen wir ab und an die Völker noch mal auf ihren Brutstand und auf Varroabefall kontrollieren. Bei zu starken Varrroadruck muss nochmal nachbehandelt werden.

Auch Bienenvölker mit sehr kleinen Brutflächen fallen oft sehr spät noch aus. An einer schlechten Futterabnahme ist das auch schon oft deutlich zu erkennen.
Es bringt nichts, diese Völker mit einer extra Pflege zu retten. Alle Mühe ist da vergebens. Ich setze dort sofort meine Mini-Völker drauf. Das sind meine
Ersatzköniginnen, die ich in den Mini-Zargen nachgezogen und geparkt habe. Jetzt, oder im Frühjahr werden diese Jungvölkchen mit ihren jungen Königinnen
gebraucht. Dazu suche ich bei den Altvölkern nicht erst die alte Königin heraus. Ich setze diese Mini-Völker über Zeitungspapier obenauf. Das funktioniert immer. Der Rest der Mini-Völker und ihre Jungköniginnen werden dann in alten Zargen stellend überwintert. Eben so, wie ich schon im Sommer geschrieben habe. „Stall im Stall, Bienenkasten im Bienenkasten. So sind diese kleinen Völkchen mit wenig Bienenmasse sehr gut zu überwintern. Übrigens sind meine Mini-Zargen die Vorgänger der heutigen MiniPlus-Beute.

Im Oktober sehen wir uns hier auf der Internetseite „Imkerverein Wolfenbüttel“ wieder.

Oktober

Wir sind im Oktober angelangt. Die Tage werden schon kürzer und für uns Imker wird die Arbeit mit den Bienen immer weniger.

Der Herbst, wie wir ihn sonst entgegen früheren Zeiten kennen, ist heute teilweise sommerlich warm. Aus diesem Grund füttere ich meine Bienen futtererhaltend weiter. Das ist gut mit meiner Zucker-Trockenfütterung kontrollierbar. Die Bienen brüten bei diesen Temperaturen noch und verbrauchen deshalb auch noch Futter.

An Bienenständen, die mitten in Gründungsfeldern liegen, kommen noch einige Kilo Nektar von außen hinein. Dafür müssen wir noch etwas Raum zur Verfügung stellen, sonst sind diese Bienenvölker schnell überfüttert und sitzen im kalten Winter wie auf Betonplatten. Lieber mehr als zu wenig Raum zur Verfügung stellen heißt es daher bei mir in meiner Imkerei. Den Raum, der zu viel ist, kann ich im zeitigen Frühjahr immer noch entnehmen.

Spätestens ab Mitte Oktober werden dann alle Futterzargen wieder entfernt, gesäubert und in das Winterlager verbracht. Im Oktober an schlechten Flugtagen werden noch die restlichen angefallenen Waben eingeschmolzen.

Ich selbst nehme so gut wie keine ausgebauten Waben mit durch den Winter. Der Aufwand (gegen Wachsmotten schwefeln, usw.) ist einfach zu groß.
In gut verschlossenen Honigzargen nehme ich nur ein paar Honigwaben zum ersten Start im Frühjahr mit. Dies ist dann jüngster Wabenbau und benötigt keine extra Pflege. Man muss ihn nur gut vor Mäusen schützen.

Anfang Oktober sollten wir auch unsere Fluglöcher verkleinern. Kommen wir da zu spät und tun dies erst an kalten Tagen, können wir Mäuse mit einsperren. Das Bienenvolk dürfte dann geliefert, oder besser gesagt, verloren sein. Ich selbst habe für meine Fluglöcher, extra aus 8x8 Gitterdraht, spezielle Gitter selbst gebogen.

Im Oktober schaue ich bei den Bienen noch mal in das Brutgeschäft oder auf den Bienensitz. Hier können wir oft noch sehen, ob ein Bienenvolk noch auszufallen droht. Im letzteren Fall kann ich hier noch mit einer „geparkten“ Königin diesem Ausfall entgegenwirken. Dazu setze ich eine neue Königin über Zeitungspapier, zusammen mit ihren Bienen, oben auf.

Wenn all diese Aufgaben erledigt sind, darf es Herbst und Winter werden. Wir dürfen uns dann auch mal zur Ruhe setzen und eine Pause machen.

November / Dezember

Die Monate November/Dezember sind für uns eher ruhige Monate. Etwas entspannen von der Saison mit den Bienen ist angesagt.

Jetzt im Dezember sollte eine Endbehandlung gegen den Varroabefall durchgeführt werden. Dafür sollte der Zeitraum 3 Wochen nach dem ersten Frost gewählt werden damit das Bienenvolk sicher brutfrei ist. Die Oxalsäure wirkt nur auf die Milben, die auf den Bienen sitzen. Milben in der Brut bleiben hingegen verschont. Auch sollte die Abschlussbehandlung zwingend im alten Kalenderjahr erfolgen, da sonst die "Honigernte" im neuen Jahr nicht erfolgen darf.

Jetzt in den letzten Tagen des alten Jahres bleibt mir nur noch, Ihnen einen guten Start in das neue Jahr Imkerjahr zu wünschen.